Enttäuschung – das Ende einer Täuschung
Wir sind oder werden ent-täuscht.
Das bedeutet Abschied. Das bedeutet Trauer. Das bedeutet Realität und Klarheit.
Bei diesem Übergang kommen Themen, Konflikte und Verletzungen hoch, die oft vergessen, verdrängt oder schon viel bearbeitet wurden.
Dabei kann es die ganze Palette an Emotionen geben. Sie zu fühlen, zuzuordnen und ihnen Raum zu geben, ist ein Übergang der es in sich haben kann.
Plötzlich kann da eine große Wut, eine unergründliche Traurigkeit oder ein lähmender Schmerz in uns sein.
Viele gesellschaftlich akzeptierte Strategien damit umzugehen, wirken sich negativ auf unseren Körper, unsere Psyche, unsere Mitmenschen und unsere Beziehungen aus. Diese Strategien reichen von Konsum (z.B. Essen, Rauschmittel, Intimität), Rückzug, emotionaler Erpressung, bis hin zu Schuldzuweisungen, verbaler und körperlicher Gewalt.
Aber wie können wir anders damit umgehen?
In der akuten Situation können wir erstmal den Körper aus der Alarmbereitschaft holen.
🌳Atmen – frische Luft schnappen, auf seinen Atem konzentrieren, seufzen, gähnen, tief ein- und ausatmen, kurz Luft anhalten und langsam ausatmen, singen
🌳 Bewegung – Position wechseln, aufstehen, etwas aus der Küche holen, strecken, tanzen, mit Tieren oder Kindern spielen
🌳 Körperwahrnehmung – sich und seinen Körper beobachten ohne zu bewerten, Glas Wasser bewusst trinken
🌳 Gehirn beschäftigen – Zahlenreihe ohne Reihenfolge aufsagen, Sinne durchgehen und bei jedem Sinn mehrere Sachen wahrnehmen die gerochen, gesehen, gefühlt etc. werden
Und dann?
Hören wir auf unsere Gefühle, sie sind da um uns darauf aufmerksam zu machen was wir brauchen oder eben nicht brauchen.
🌲 Was fühle ich ich gerade? 🌲 Sind meine Grundbedürfnisse erfüllt? 🌲 Welche Bedürfnisse versuche ich mit meinem Verhalten zu erfüllen? 🌲 Wer oder was kann mir gerade helfen? (Gespräch mit einer unbeteiligten Person, etwas absagen, Konflikt ansprechen?) 🌲 Was ist (mir) gerade wirklich wichtig? 🌲 Was liegt in meiner Verantwortung?
Ok! Und jetzt?
Sorgen wir für uns! ♥
Die Entscheidung wann wir wie intensiv zum Hinhören übergehen, liegt bei uns. Ob sofort, in ein paar Jahren oder nie. Ob allein oder mit Unterstützung. Ob in aller Gänze oder in Etappen. Ob im Außen oder im Inneren.
Egal wie wir diesen Übergang gestalten, ist es wichtig achtsam, freundlich und liebevoll mit uns umzugehen.
— Erste Veröffentlichung: 26.12.2022 – Janna Visser
Zur Homepage: https://fliessender-uebergang.de