Fließender Übergang

Bedürfnisorientierte Begleitung von Übergängen - Blog

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Übergänge von Eltern

Das Begleiten eines Kindes ist eine unglaublich lange Perlenkette an Übergängen. Die Schwangerschaft und die Geburt, das erste Lächeln und alleine Einschlafen, der erste Liebeskummer oder die erste eigene Wohnung. So viele erste Male.

Und gleichzeitig erleben wir so viele letzte Male. Mit jedem neuen Schritt, mit jedem neuen Wort und jeder neuen Fähigkeit nehmen wir auch Abschied. Das letzte Mal Größe 62/68 anziehen, der letzte Wackelzahn oder das letzte Mal Taschengeld.

Nicht bei all diesen Übergängen sind wir dabei und manchmal wird uns erst später klar, dass es das erste oder letzte Mal war. Manchmal ist es uns bewusst. Manchmal sind wir erleichtert und manchmal zutiefst traurig. Einige Momente möchten wir am liebsten vergessen, andere vermissen wir unser Leben lang oder behalten sie schmunzelnd im Herzen.

Eltern begleiten tagtäglich die Übergänge ihrer Kinder – und wer begleitet die Eltern?

Welchen Raum haben Eltern für diese Übergänge? Welchen Raum brauchen Eltern um bewusst zu feiern und Abschied zu nehmen?

Erste Veröffentlichung: 05.05.2024

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Über meine Abschlussarbeit, Lebensgeschichten und Übergänge

In meiner Abschlussarbeit im Master-Studiengang Erziehungs- und Bildungswissenschaften erforschte ich mit narrativen (erzählenden) Interviews die Lebensgeschichten von über 70-jährigen Frauen. Ich bin offen an das Thema herangetreten und habe die Frauen bei sich zuhause erzählen lassen was sie erlebt haben und was sie teilen möchten.

Wir saßen gemeinsam auf dem Sofa bei schwarzem Tee und selbstgebackenen Kuchen, in der frisch renovierten Küche mit einem Glas Leitungswasser oder am Esstisch mit Spitzendeckchen und Keksen. Das Diktiergerät lag zwischen uns.

Und sie erzählten im Erzählfluss ohne Unterbrechungen. Sie erzählten von Beziehungen, Umbrüchen, Abschieden und Neuanfängen. Sie nahmen mich mit durch ihre Trauer und Freude, ihre Enttäuschungen und Erfolge. Führten mich mit durch ihr Leben, mal mit einem Augenzwinkern und witzigen Anekdoten, mal laut fluchend oder leise weinend, vorbei an Themen wie der Kindheit in der Nachkriegszeit oder Erfahrungen während und nach der Flucht.

Sie erzählten über ihre Gefühle und wie sie diese bis heute genießen oder diese (noch nicht) verarbeiten konnten. Es wurde so deutlich an was sie sich gerne erinnern und was sie am liebsten vergessen würden. Vieles davon beeinflusste die Frauen bis heute in ihrem Leben und wirkte sich intensiv auf ihre eigene Identität aus. Einige Situationen führten zu Krankheiten, andere zur Heilung.

Ich war damals und bin bis heute dankbar für das Vertauen der Frauen. Diese Fülle und Bandbreite an Erlebnissen und Gefühlen erfahren und erforschen zu dürfen hat mich sehr bewegt.

Ich durfte von so vielen ersten und letzten Malen erfahren. Von all ihren Übergängen.

Alle Frauen lebten so unterschiedliche Leben. Und doch ging es immer wieder um den Anfang und das Ende von Beziehungen und Lebensabschnitten.

Es ging immer um die Übergänge.

Und genau dort, zwischen Spitzendeckchen und Literaturrecherche, begann mein Feuer für Übergänge zu brennen.

Erste Veröffentlichung: 07.04.2024

Über Ratschläge

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Manche Übergänge sind wie Gipfelüberquerungen, manche wie Spaziergänge.

Je nachdem ob ich mich auf einen Spaziergang oder eine Bergwanderung vorbereite, brauche ich unterschiedliche Informationen, Vorbereitung und Ausrüstung. Abhängig davon was ich brauche, frage ich dementsprechend verschiedene Menschen nach Rat oder bekomme ungefragt Tipps. Bestimmt dadurch was diese Personen erlebt haben und wie sie meine Situation und Ressourcen bewerten, kann ich dabei sehr unterschiedliche Tipps bekommen.

Interessant ist, dass ich mit jedem Ratschlag auch Informationen über Bedürfnisse meines Gegenübers bekomme. Sich bewusst zu machen wessen Bedürfnisse zu wem gehören, ist ein wichtiger Schritt im Umgang mit Ratschlägen.

Hilfreiche Fragen um Klarheit bei Ratschlägen zu bekommen:

💬 Welche inneren Bilder und Themen hat mein Gegenüber zu meinem Übergang? 💬 Wessen Rat hilft mir bei meiner aktuellen Situation wirklich weiter? 💬 Weswegen möchte ich den Rat annehmen oder ablehnen? 💬 Würde ich die Person überhaupt um Rat bitten?

Erste Veröffentlichung: 10.07.2023

Von alltäglichen Übergängen

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Bei alltäglichen Übergängen, wie etwa dem Wechsel der Straßenseite, ist es sinnvoll vorab zu gucken wo wir hinwollen. Auf der Straße kann es gefährlich werden, wenn wir ziellos im Zickzack umher laufen.

Völlig selbstverständlich und nebenbei haben wir gelernt folgende Fragen zu beantworten, bevor wir die Straße überqueren:

🛣️ Wie komme ich am besten und sichersten über die Straße? Ist das die richtige Stelle für mich? 🛣️ Wie gehe ich über die Straße? Kann ich direkt los oder sollte ich warten? Kann ich langsam gehen oder muss ich rennen? 🛣️ Wo möchte ich hin und ist das der einzige Weg zu meinem Ziel?

Manches Mal klappt es gut, ein anderes Mal finden wir uns völlig erschöpft, fluchend und gehetzt mitten auf der Straße wieder und wundern uns überrascht was eigentlich passiert ist.

Bei allen Übergängen in unserem Leben läuft das genauso.

Je bewusster wir alltägliche Übergänge, z. B. den Weg zur Arbeit oder die Einschlafbegleitung des Kindes gestalten, desto entspannter bleiben wir. Je bewusster wir besonderen Übergängen, wie einem Jobwechsel oder einem Umzug Raum geben, desto besser geht es uns mit all unseren Gefühlen während des Übergangs.

Und so stehen wir manchmal am Bordstein, sind möglicherweise zögernd, wütend oder unmotiviert. Wir spüren einen Widerstand in uns, ärgern uns über Straßen ansich oder stellen uns selbst in Frage.

Was brauchen wir dann? Einfühlung in uns selbst und Klarheit.

Diese Fragen können dabei helfen:

🛣️ Möchte ICH eigentlich über diese Straße? 🛣️ Warum möchte ich über die Straße gehen? Welche Motivation steckt dahinter? 🛣️ Wann fühlt es sich für mich stimmig an zu gehen? 🛣️ Ist es auch in Ordnung hier zu bleiben? 🛣️ Wen oder was brauche ich für den Gang über die Straße? Möchte ich alleine oder gemeinsam gehen?

Erste Veröffentlichung: 27.04.2023

Warum eigentlich 'Fließender Übergang'?

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Übergänge sind überall – Veränderungen, Wandel und Umbrüche sind Teil unseres Lebens.

Ohne geht es nicht.

Übergänge können sowohl unser ganzes Leben, als auch nur die nächsten Minuten beeinflussen.

Einige Übergänge sind unklar, überraschen uns oder fordern uns heraus. Ein Abschied, eine Trennung oder Trauer um einen geliebten Menschen? Vielleicht der Eintritt in den Rentenbezug?

Andere Übergänge sind leicht, lange ersehnt und wir können es kaum abwarten bis es endlich so weit ist. Eine Geburt? Ein neuer Job? Eine Reise? Der Feierabend?

All diese Übergänge können verschiedene und verwirrende Gefühle in uns auslösen. Nicht jeder Übergang löst bei uns allen die gleichen Gefühle aus.

Wenn wir diese Gefühle verstehen und bewusst fühlen, kommen wir in Verbindung mit uns und unseren Bedürfnissen.

Die Bewältigung von Übergängen kann dadurch leichter werden, weil unsere Handlungsoptionen weiter und kreativer werden.

Diese Übergänge können dann zu 'fließenden Übergängen' werden.

Und dieses Gefühl, wenn ein Übergang fließend wird, möchte ich teilen!

Deshalb biete ich bedürfnisorientierte Begleitung von Übergängen an.

Erste Veröffentlichung: 14. Januar 2023

Enttäuschung – das Ende einer Täuschung

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Wir sind oder werden ent-täuscht.

Das bedeutet Abschied. Das bedeutet Trauer. Das bedeutet Realität und Klarheit.

Bei diesem Übergang kommen Themen, Konflikte und Verletzungen hoch, die oft vergessen, verdrängt oder schon viel bearbeitet wurden.

Dabei kann es die ganze Palette an Emotionen geben. Sie zu fühlen, zuzuordnen und ihnen Raum zu geben, ist ein Übergang der es in sich haben kann.

Plötzlich kann da eine große Wut, eine unergründliche Traurigkeit oder ein lähmender Schmerz in uns sein.

Viele gesellschaftlich akzeptierte Strategien damit umzugehen, wirken sich negativ auf unseren Körper, unsere Psyche, unsere Mitmenschen und unsere Beziehungen aus. Diese Strategien reichen von Konsum (z.B. Essen, Rauschmittel, Intimität), Rückzug, emotionaler Erpressung, bis hin zu Schuldzuweisungen, verbaler und körperlicher Gewalt.

Aber wie können wir anders damit umgehen?

In der akuten Situation können wir erstmal den Körper aus der Alarmbereitschaft holen.

🌳Atmen – frische Luft schnappen, auf seinen Atem konzentrieren, seufzen, gähnen, tief ein- und ausatmen, kurz Luft anhalten und langsam ausatmen, singen

🌳 Bewegung – Position wechseln, aufstehen, etwas aus der Küche holen, strecken, tanzen, mit Tieren oder Kindern spielen

🌳 Körperwahrnehmung – sich und seinen Körper beobachten ohne zu bewerten, Glas Wasser bewusst trinken

🌳 Gehirn beschäftigen – Zahlenreihe ohne Reihenfolge aufsagen, Sinne durchgehen und bei jedem Sinn mehrere Sachen wahrnehmen die gerochen, gesehen, gefühlt etc. werden

Und dann?

Hören wir auf unsere Gefühle, sie sind da um uns darauf aufmerksam zu machen was wir brauchen oder eben nicht brauchen.

🌲 Was fühle ich ich gerade? 🌲 Sind meine Grundbedürfnisse erfüllt? 🌲 Welche Bedürfnisse versuche ich mit meinem Verhalten zu erfüllen? 🌲 Wer oder was kann mir gerade helfen? (Gespräch mit einer unbeteiligten Person, etwas absagen, Konflikt ansprechen?) 🌲 Was ist (mir) gerade wirklich wichtig? 🌲 Was liegt in meiner Verantwortung?

Ok! Und jetzt?

Sorgen wir für uns! ♥

Die Entscheidung wann wir wie intensiv zum Hinhören übergehen, liegt bei uns. Ob sofort, in ein paar Jahren oder nie. Ob allein oder mit Unterstützung. Ob in aller Gänze oder in Etappen. Ob im Außen oder im Inneren.

Egal wie wir diesen Übergang gestalten, ist es wichtig achtsam, freundlich und liebevoll mit uns umzugehen.

Erste Veröffentlichung: 26.12.2022

Sichtbarkeit von inneren Übergängen

Übergänge passieren unsichtbar in einem selbst oder klar für andere zu erkennen im Außen.

Innere Übergänge kosten oft viel Arbeit, Energie und wir sind erschöpft ohne direkt ein 'Produkt' oder einen Erfolg wahrnehmen zu können.

Teilweise merken wir Jahre später erst, welche Veränderungen durch diesen mentalen Positionswechsel in unserem Leben entstanden sind.

Es beginnt manchmal mit kleinen Situationen in denen wir z. B. für uns sorgen, etwas ablehnen oder nicht sofort an die Decke gehen.

Und diese Prozesse sind sehr individuell.

🌊 ein Verkaufsgespräch mittendrin freundlich, aber bestimmt beenden 🌊 einen Anruf nicht sofort annehmen 🌊 eine andere Person um Unterstützung bitten 🌊 vor anderen offen über Überforderung, Trauer und Verzweiflung sprechen 🌊 eine Verabredung absagen 🌊 bei Sättigungsgefühl den Teller nicht leer essen 🌊 ein Kind in Ruhe durch die Gefühle begleiten, während andere versuchen abzulenken 🌊 auf Alkohol verzichten 🌊 Bescheid sagen, dass es 30 Minuten länger dauert, bis man da sein wird 🌊 eine Umarmung ablehnen 🌊 ...

Jeder noch so kleine Schritt für uns, ist ein Teil des Übergangs zu mehr Selbstliebe, Selbstfürsorge und Selbstbewusstsein.

Und das ist im Endeffekt auch ein Schritt in Richtung der Menschen die uns in unserem Leben wirklich wichtig sind. Für unsere Kinder, unsere Liebesbeziehungen, unsere Freundschaften und gerade auch in diesen kommenden Tagen, für unsere Verwandtschaft.

Erste Veröffentlichung: 22.12.2022

Was ist ein Übergang?

Wenn wir das Wort betrachten: Ein Gang über etwas.

Nur worüber gehen wir da eigentlich?

Irgendwo gehen wir los und irgendwo kommen wir an.

Ein Standortwechsel.

Das heißt wir brauchen einen Startpunkt und ein Ziel.

Die bewusste Wahrnehmung des Anfangs und Endes eines Übergangs kann uns Klarheit über den Weg verschaffen.

Es gibt Übergänge da ist das Ziel klar und deutlich erkennbar. Und es gibt Übergänge da scheint es als liege ein dichter Nebel um uns und wir tasten uns suchend voran.

Bei solchen Übergängen fällt es uns schwer den Weg zu erkennen, wir sind in einem Schwebezustand, zwischen den Polen hin und hergerissen.

Egal, welchen Einfluss diese Übergänge auf unser Leben haben, das kostet Energie!

Was brauchen wir für diese Übergänge?

Klarheit, eine grobe Richtung, etwas woran wir uns orientieren können.

Und das liegt in uns, unsere Träume und Ziele, unsere Bedürfnisse und Ressourcen.

Erste Veröffentlichung: 17.12.2022

Begrüßung

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Das hier ist mein persönlicher Übergang in die Welt der sozialen Medien, fließend ist hier gerade gar nichts.. Ich habe Angst, ich habe Zweifel und ich bin aufgeregt. Sehr aufgeregt!

Was wenn sich niemand meldet? Was wenn am Ende alle dabei zu sehen wie ich scheitere? Was wenn ich ausgelacht werde? Was wenn ich keinen einzigen Cent damit verdiene? Was wenn alle Kritik an meinen Ideen berechtigt war?

Das einzige was ich gerade definitiv weiß ist, wie sehr ich mit meinem Herzensthema 'Übergänge' hinaus in die Welt möchte.

Wie sehr ich das Leben anderer Menschen damit erreichen möchte.

Wie sehr ich mit der solidarischen Bezahlung meinen Beitrag zur Gemeinschaft beisteuern möchte.

Wie sehr ich einen bedürfnisorientierten Raum schaffen möchte.

Wie sehr ich das Leuchten in den Augen meines Gegenübers sehen möchte, wenn ein Übergang fließend wird.

Und ich weiß, dass es in Ordnung ist all diese widersprüchlichen Gefühle zu fühlen. Sie erzählen mir von meinen Bedürfnissen. Sie sind da damit ich für mich sorgen kann.

Was brauche ich gerade?

Mut. Zuversicht. Vertrauen. Abenteuerlust.

Es ist Zeit für diesen Übergang.

Herzlich Willkommen!

Erste Veröffentlichung: 12.12.2022